Gesundheitswesen in Gambia

Pro Kopf und Jahr steht in Gambia nur $1 für die Gesundheitsversorgung zur Verfügung. Dabei konzentriert sich die Regierung auch hier vor allem auf Malaria und AIDS. Für die Behandlung des Diabetes stehen kaum staatliche Mittel zur Verfügung; Diabetiker müssen sich ihre Tabletten und ihr Insulin selbst kaufen.

Im Jahr 1990 hat Dr. Gaye  eine wöchentliche Schulung und Sprechstunde für Diabetes-Patienten eingerichtet. Inzwischen kommen jeden Mittwoch fast 200 Patienten zu Dr. Gaye, der von zwei weiteren Ärzten und drei Krankenschwestern unterstützt wird.

Es würden noch mehr Menschen den Weg in die Hauptstadt zu Dr. Gaye finden, wenn sie dafür nicht den weiten Weg aus dem Landesinneren auf sich nehmen müssten oder sich die Fahrtkosten leisten könnten.

Obwohl die Weltgesundheitsorganisation WHO Insulin zum „lebenswichtigen Medikament“ erklärt hat, gibt es in Gambia Menschen, die sich dieses Medikament nicht leisten können. Aber auch wenn Insulin vorhanden ist, fehlen teilweise Insulinspritzen, so dass normale Spritzen verwendet werden und die gespritzten Mengen geschätzt werden müssen. Zudem stehen außerhalb der Klinik bisher kaum Teststreifen und Messgeräte für die Ermittlung des Blutzuckers zur Verfügung.

Diabetes in Gambia

Um die Jahrtausendwende gab es Schätzungen, dass etwa 2,5% der Menschen in Gambia an Diabetes leiden. Die Dunkelziffer, v.a. bei Kindern, ist aber sehr hoch. Ursache für die steigende Diabetesrate ist auch in Gambia das Fortschreiten der Zivilisation mit falscher Ernährung und mangelnder Bewegung.

Während in den industrialisierten Ländern Diabetes als Volkskrankheit gilt, die Dank ausgebauter Gesundheitssysteme gut behandelt werden kann, steht Afrika vor einer Diabetes-Epidemie. Nach Angaben der International Diabetes Federation (IDF) leiden in einigen Teilen Afrikas bis zu 30% der Bevölkerung an einer gestörten Glukosetoleranz. Gleichzeitig hat die Mehrheit der Betroffenen keinen Zugang zu Insulin, wird doch der Großteil der Mittel im afrikanischen Gesundheitswesen für die Bekämpfung von AIDS und Malaria ausgegeben.