(Verfasst von Ursula Malzacher)
Im zeitigen Frühjahr werden die Koffer gepackt und Frau Dr. Bettina Born reiste diesmal mit einer kleinen Gruppe von acht Personen nach Gambia, um die seit Jahren laufenden Projekte in Gambia zu besuchen.
Nach herzlichem Empfang am Flughafen und Erledigung der Formalitäten in langer Schlange wurde das Sunset Beach Hotel mit Anbrechen der Dunkelheit erreicht. Dass sich die Dinge ändern in Gambia, war nicht nur an der Renovierung des Flughafens zu bemerken, es sind auch mehr Autos unterwegs und durch den Stau kam uns der Weg zum Hotel viel länger vor als früher.
Das Sunset Beach Hotel zeigte sich diesmal von seiner besten Seite, alles war perfekt vorbereitet, das Einchecken war ohne jegliche Probleme. Das All-Inclusive Konzept führt zu einer Änderung der Hotelbesucher, mehr junge Leute auch Familien mit Kindern.
Beim Frühstück am nächsten Morgen brachte der erste Blick auf den Kotu-River eine Überraschung. Wie später zu erfahren war, wurde die Fischerei am Fluss mit Netzen eingestellt, das Ergebnis war eine in den letzten Jahren nie dagewesene Vogelwelt. Viele Wasservögel wie Kormorane, Löffler, Reiher, Pelikane und Hammerkopf jagen bei Ebbe kleine Fische.
Am zweiten Tag ging es dann gleich los.
Wir wurden vom neuen Pickup abgeholt und fuhren, einige wie immer hinten auf der offenen Ladefläche, zur Schwesternschule der Universitätsklinik nach Banjul, wo eine Fortbildungsveranstaltung für qualifizierte Schwestern, Pfleger und -Lehrer (englisches Gesundheitssystem) mit zwei Vorträgen von Dr. Born und Dr. Malzacher stattfand.
Es blieb auch noch Zeit für einen kurzen Einkauf im traditionellen Albert-Market, wir brauchten zwei Fußbälle für den Kindergarten und eine Sonnenbrille.
Große Gastfreundschaft bei der Einladung zum traditionellen Chicken Yassa Essen ins Haus der Familie Gaye.
Trotz gesundheitlicher Probleme der Mutter, zauberten alte Erinnerungen und Namen, wie z.B. Tobias, ein Lächeln in ihr Gesicht.
Am nächsten Tag stand der Besuch in der Pakala Klinik
...von Dr. Gaye in Banjul auf dem Plan. Mit einigen Koffern und Taschen voller Medikamente und Verbandsmaterial kamen wir an und machten uns auf verschiedenen Gebieten an die Arbeit: Entweder beim Untersuchen und Behandeln von Patienten, bei der Wundversorgung von Menschen mit und ohne Diabetes, beim Ausprobieren des neuen Ultraschallgerätes, beim Suchen des Geländebuggys, der im Mai mit dem Container angekommen war, oder beim Fotografieren für die Dokumentation. Es gab viel zu tun!
Auf die Lamin Touba Nursery School am vierten Tag
...haben wir uns schon gefreut.
Die lebhaften, fröhlichen Kinder machen einfach Freude! Der leitende Lehrer und seine Frau leisten sehr gute Arbeit und haben mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen.
Die Kinder haben gerade Wettspiele für das Sportfest in der folgenden Woche geübt. Die Besten dürfen dann in Mannschaften gegen andere Vorschulen der Region antreten. Und es gab neue Schul-T-Shirts!
Auf dem Rückweg machten wir noch einen Abstecher zur Belli Bar (Bettina und Elli) und nahmen einen Drink. Die Besitzer trafen wir zwar nicht an, aber die Schweinchen im Hof machten einen passablen Eindruck.
Am fünften Tag besuchten wir das Health Center Bato-Kunku
...und konnten in der dazugehörigen Schwesternschule, die nun wieder den Betrieb aufgenommen hat, eine Schulung durchführen. Dr. Born referierte für die Schwesternschüler/innen über Diabetes und anschließend konnten alle ihren Blutzucker testen.
Am Nachmittag wollte eine Gruppe unbedingt den Monkey Park im Bijilo Forest besuchen.
Wir organisierten ein Taxi vor dem Hotel. Der alte Daimler sah schon sehr mitgenommen aus und ließ sich entweder schlecht schalten oder konnte der Fahrer nicht fahren? Auf Nachfrage wurde uns erklärt, dass der Besitzer des Autos gerade beim Essen war und ein Freund ihm helfen wollte. Später tauschten dann die Fahrer und alles ging gut.
Der kleine Küstenwald wurde leider nochmal verkleinert, um darin ein Kongress Zentrum zu bauen. Wir sahen auch weniger Affen als in den vergangenen Jahren, die grünen Meerkatzen wollten nicht mal Erdnüsse und waren eher mit Bananen des Guides zu locken. Am Ende kam aber doch einer der scheuen Roten Colobus-Affen auf die Lockpfiffe ziemlich nah heran.
Solange es noch Mitreisende gibt, die noch nicht beim Katchikally Crokodile Pool waren, muss man das natürlich zeigen. Der Quellteich mit über hundert Krokodilen ist eine seit vielen Generationen gehütete Kultstätte mit magischen Eigenschaften und heilender Wirkung bei Unfruchtbarkeit. Ein echtes Krokodil anzufassen, erfordert jedenfalls einigen Mut!
Am sechsten Tag der Reise ging es Richtung Süden nach Brufut
...zu unserer Lower Basic School.
Die Grundschule ist ein Projekt der ersten Stunde und machte dieses Jahr einen guten Eindruck. Schon von Weitem war zu sehen, dass sich positive Dinge ereignet hatten. Die Gebäude waren frisch gestrichen, Zäune und Dächer repariert, frisch gestrichene Spielgeräte auf dem Schulhof, neue Tische und Stühle und neue Toiletten. Eine Zusammenarbeit von Niederländischen Stiftungen, zum Teil von emigrierten Gambianern, und dem Entwicklungskommitee von Brufut (CASA GAMBIA) hat erfreuliche Veränderungen gebracht.
Viele Menschen, mit denen nun schon sehr langjährige Beziehungen gepflegt werden, kamen zum Hotel, um Bettina Born zu sehen und zu sprechen.
Sie werden zum Teil vom Verein und zum Teil privat unterstützt und sind sehr dankbar für die Hilfe.
Direkt neben unserem Hotel an der Kotu-Bridge hat sich bei der Gambian Birdwatchers Association...
...auch etwas getan! Es gibt nun ein Office-Gebäude mit Schildern und Info-Tafel.
Für Birdwatcher, meist aus England, Holland oder Skandinavien, ist Gambia mit seinem Vogelreichtum eine bekannte und geschätzte Adresse.
2019 Gambia Reise
Bericht über die Reise von Frau Dr. Bettina Born
können Sie hier einsehen.